Publikationen
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Die Region Bremen. Herausforderungen der regionalen Verflechtung der Stadt Bremen mit ihrem niedersächsischen Umland
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Nachhaltig nicht-nachhaltig. Rechte indigener Gruppen im Freihandelsabkommen EU-Mercosur
Im Rahmen der Energiewende wächst der europäische Bedarf nach Rohstoffen. Zahlreiche der für die Energiewende benötigten Rohstoffe befinden sich auf den Gebieten indigener Völker, was häufig zu Konflikten führt. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass das geplante Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten keine Vorschriften bezüglich Beteiligung und Schutz indigener Völker beinhaltet. Ein Verweis auf solche Vorschriften, insbesondere aus der ILO-Konvention 169, wäre völkerrechtlich geboten und trüge dazu bei, die Konflikte und Widersprüche des Nachhaltigkeitsbegriffs aushandelbar zu machen.
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Transnational-wehrhafte Demokratie. Zu den Voraussetzungen eines Parteiverbotsverfahrens im Mehrebenensystem
Am 13.11.2024 hat eine Gruppe aus 113 Abgeordneten des Deutschen Bundestags einen Antrag auf die Initiierung eines Parteiverbotsverfahrens gegenüber der „Alternative für Deutschland“ (AfD) eingebracht. Die bisherige Debatte konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die Voraussetzungen und Erfolgsaussichten eines (Teil-)Verbots der Partei aus grundgesetzlicher Perspektive (insbesondere hier und hier). Dabei droht die nationale Brille den Blick auf die transnationalen Interlegalitäten zu verzerren und dem Stand der europäischen Integration nicht gerecht zu werden.
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Widerspruchsresponsive Nachhaltigkeit
Verfassungsblogbeitrag: Das Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland verpasst die Etablierung eines kritischen Nachhaltigkeitsbegriffs.
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Ritual und Experiment – Versuch einer Annäherung an die Natur
Das Verhältnis von Mensch und Natur unterliegt einem ständigen Wandel. Galt die Natur lange als bedrohlich und fremd, entwickelte sich im 16. Jahrhundert die Idee vom Menschen im Einklang mit der Natur. Eine erneute tiefgreifende Veränderung dieses Verhältnisses geht mit der Industrialisierung und rapiden Urbanisierung seit dem 19. Jahrhundert einher. Die Mensch-Natur-Beziehungen geraten aus dem Gleichgewicht und gefährden das Überleben vieler Spezies, auch die des Menschen, auf diesem Planeten. Die seit den 1960er Jahren anhaltende Umwelt-debatte konnte daran bis heute nur bedingt etwas verändern. Vielmehr scheint eine anhaltende Unfähigkeit – ein „blind spot“ – zu bestehen, sozio-ökologische Beziehungen zu unserem Lebensraum (wieder) herzustellen und zu unterhalten. Es stellt sich die dringliche Frage, wie wir uns wieder an die Natur annähern können und welche Strategien dafür hilfreich erscheinen.
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Working Paper „Einrichtungsantrag Contradiction Studies – Konstellationen, Heuristiken und Konzepte des Widersprüchlichen, Lesefassung“
Das Graduiertenkolleg 2686 Contradiction Studies erforscht die Herausbildungen, Aushandlungen und Erklärungsgrenzen von Widerspruch.
Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Ordnungsfigur des Widerspruchs mit dem Gebot der Widerspruchsauflösung häufig in einem Spannungsverhältnis zu alltäglichen Erfahrungen von Widersprüchlichkeiten des Zusammenlebens steht. Konstellationen von Widerspruch, Widerspruchsvermeidung, Widersprüchlichkeiten und Praktiken des Widersprechens werden deshalb systematisch erforscht und als Untersuchungsgegenstände der Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften etabliert. Das Kolleg verbindet diskurs-, narrations- und textzentrierte Ansätze mit ethnographischen und anderen qualitativ-empirischen Methoden. Auf der Grundlage von Fallstudien und genealogisch oder analytisch orientierten Projekten leistet das Kolleg Begriffs- und Theoriearbeit. Diese zielt darauf, Widerspruch, Widersprüche und Widersprechen in ihren empirischen Konstellationen, heuristischen Funktionen
und ontologischen Dimensionen neu zu bewerten – auch in Antwort auf post- bzw. dekolonial verortete Diskussionen zur Kosmopolitisierung der Wissensproduktion.
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„Man kann sich nicht gleichzeitig für Feminismus und Freiheit einsetzen.“ Zur diskursgrammatischen Konstitution von Antonymie
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Politische Theorie in der Krise
Martin Nonhoff/Frieder Vogelmann: Editorial (Seite 3); Regina Kreide: Das Schweigen des politischen Liberalismus (Seite 5); Martin Nonhoff: Krisenanalyse und radikale Theorie der Demokratie (Seite 21); Jörg Schaub: Luftschloss Liberalismus. Warum das Denken in Krisenzeiten keinen Halt findet (Seite 38); Frank Nullmeier: Politische Theorie des Komparativs. Soziale Vergleiche und gerechte Gesellschaft (Seite 56); Frieder Vogelmann: Liberale Subjekte Eine affirmative Streitschrift (Seite 74); Wolfgang Kraushaar: Aus der Protest-Chronik: 24./25. März 1977, Buenos Aires (Seite 91)
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Diskurs – radikale Demokratie – Hegemonie.
Wenige politische Denker haben den internationalen politik- und sozialwissenschaftlichen Theoriediskurs der vergangenen Jahre so beeinflusst wie Chantal Mouffe und Ernesto Laclau – über Paradigmengrenzen hinweg. Beide verknüpfen neo-gramscianische, (post-)strukturalistische und psychoanalytische Theorieelemente und ermöglichen damit einerseits eine Erklärung von Ereignissen des politisch-diskursiven Geschehens, insbesondere der Ausbildung von Hegemonien, und andererseits eine normative Theorie der agonalen Demokratie.
Die Beiträge dieses Bandes geben einen Überblick über wesentliche Denkfiguren von Laclau und Mouffe, setzen sich mit diesen kritisch auseinander und zeigen methodische und empirische Anschlussmöglichkeiten auf.
Dieser Band enthält u.a. Originaltexte von Ernesto Laclau und Chantal Mouffe.
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Radikale Demokratietheorie als Gesellschaftstheorie
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Das Politische und die Option auf Herrschaftskritik, oder: Populismus
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Antagonismus und Antagonismen – hegemonietheoretische Aufklärung
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Discourse Analysis as Critique
This paper intervenes in the discussion about the relationship between discourse analysis and critique. It argues that this relationship can be understood either as an external or as an integrated relationship. In an external relationship, there is first social criticism that is then braced by discourse analysis, that is, the latter aims at giving empirical credence to the critique. However, such an external relationship cannot give us any insight concerning the critical potential that is specific to discourse analysis, precisely because in this case critique exists before and independent of discourse analysis. If, however, critique emanates from discourse analysis itself, we would speak of an integrated relationship and would no longer speak of discourse analysis and critique, but of discourse analysis as critique. It is argued that such an integrated relationship becomes visible once we think of discourse analysis as being itself a discursive formation and ask what unsettling effects this formation has on research objects, on subject formations and on the academic production context in which they are conducted.
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Krisenanalyse und radikale Theorie der Demokratie
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Politische Ideengeschichte und politische Hegemonie. Anmerkungen zum ‚Battle of the Books‘ an den amerikanischen Colleges
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Politischer Diskurs und Hegemonie. Das Projekt »Soziale Marktwirtschaft«
Wie entstehen dominante politische Sprach- und Denkmuster und wie hängen sie mit den gesellschaftlichen Machtverhältnissen zusammen? Diesen Fragen nach dem Funktionieren diskursiver Hegemonien will der vorliegende Band unter der Verknüpfung von Politik- und Diskurswissenschaft auf den Grund gehen. Anhand der Untersuchung des hegemonialen Projekts »Soziale Marktwirtschaft« werden die politisch-diskursiven Charakteristika und Strategien erfolgreicher Hegemonien rekonstruiert. Zudem veranschaulicht die exemplarische Analyse des westdeutschen wirtschaftspolitischen Diskurses der Nachkriegsjahre, wie die Politikwissenschaft von diskurswissenschaftlicher Forschung profitieren kann.
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Towards Equity and Decolonization? An Introduction into the Blog Debate on the World Health System after the Pandemic
The COVID-19 pandemic exposed systemic problems in the global health system. It revealed that the global health system perpetuates global health inequalities rather than effectively reducing them: The international community, particularly the countries of the Global North, failed to make COVID-19 vaccines widely available to the populations of the world’s poorest countries. This blog debate takes stock of the reform debate about a just and decolonizing transformation of the health system. Bringing together scholars from various disciplines, the contributions of this debate ask what a fair global health system could look like and what role the law plays in it.
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The Colonial Making of Bremen’s Peri-Urban Port Area
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Die Überseestadt: Spiegel kolonialer Verhältnisse
Die Bremer Überseestadt, zwischen 1875 und 1913 als neuer Hafen errichtet, spiegelt die engen Verbindungen zwischen Hafeninfrastruktur und europäischem Kolonialismus wider. Der Anstieg des Warenumschlags, insbesondere von Kolonialwaren, führte zur Notwendigkeit neuer Hafenanlagen und zur Weserkorrektion. Trotz der Umwandlung in ein modernes Stadtviertel bleibt die koloniale Vergangenheit bis heute unzureichend reflektiert. Der Text fordert eine Sichtbarmachung der kolonialen Verstrickungen als integralen Bestandteil der Handelsgeschichte Bremens.
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Babycaust? Keine Volksverhetzung! Die deutsche Justiz versagt bei der Bekämpfung von Holocaustverharmlosung und Aufstachelung zum Hass