Cover des Aptum Magazin. 2024

Ziel dieses Beitrags ist es, Antonymie als diskurslinguistische Kategorie theoretisch zu begründen und analytisch zu untersuchen. Die zentrale Frage dabei ist, wie sich antonymische Relationen im Diskurs grammatisch konstituieren und welche kommunikativen Funktionen sie erfüllen. Diesem Interesse folgend präsentiert der empirische Hauptteil des Beitrags eine Fallstudie zu Antonymie in grammatischen Konstruktionen, die aus Modalverben, Negationen und zweigliedrigen Adversativkonnektoren bestehen. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die diskursgrammatische Konstitution von Antonymie unterschiedliche Funktionen für die politische diskursive Kommunikation mit sich bringt. Vor diesem Hintergrund argumentieren wir, dass die Untersuchung von Antonymie wichtige Erkenntnisse für diskursive Konzeptionen von Widersprüchen liefert und daher eine lohnende Schnittstelle für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Linguistik und Widerspruchsforschung bietet.


In Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur 20 (01), 41–70.

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ISBN: 978-3-96769-433-8

DOI:
10.46771/9783967694345_3

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anhaltendes Widersprechen

„Die Geschichte der abendländischen Philosophie lässt sich verstehen als ein anhaltendes Widersprechen und als eine anhaltende Auseinandersetzung mit Widersprüchen.“

Norman Sieroka
Stadt

„Die Stadt ist nicht nur ein Labor der Moderne, sondern auch ein Labor von Widersprüchen.“

Julia Lossau
Diversität und Vielfalt

„Seid dabei, mehr Diversität und Vielfalt in die Wissensproduktion zu bringen.“

Gisela Febel
Idee demokratischer Kritik

„Wer das Widersprechen ohne das Anbieten einer besseren Lösung als widersprüchlich empfindet, hat die Idee demokratischer Kritik nicht verstanden.“

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Raum

„Mit Niklas Luhmann kann man Raum als ‚Sondereinrichtung zur Negation von Widersprüchen‘ begreifen.“

Julia Lossau