Publikationen
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Decolonization Through Decolonial Reforming
The need for reform of the global health system is openly on the table. Many stakeholders agree that the WHO has not been able to adequately address the political and social problems, global health emergencies triggered or exacerbated by epidemics and pandemics, malnutrition, and access to clean water in recent years. Against this backdrop, there is a widespread call for more equity and solidarity in the global health system.
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Staged Dissent – »Change My Mind« as a Vehicle of Instrumental Deliberation within the Identitäre Bewegung Österreich
In diesem Beitrag beabsichtigen Jonas Trochemowitz und Lara Herford, das Gesprächsformat Change my Mind von Steven Crowder und dessen Adaption durch den ehemaligen Sprecher der rechtsextremen Identitären Bewegung in Österreich zu analysieren. Anhand des Konzepts des ›Dissens-Genres‹ gehen wir der Frage nach, wie Werte eines deliberativen Demokratieverständnisses strategisch genutzt werden, um rechtsextreme Positionen im Diskurs zu legitimieren.
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Zeit-Hören: Erfahrungen, Taktungen, Musik
Obwohl es „die Zeit“ nicht gibt, ordnet sich doch alles, was wir erleben, zeitlich. Auch die großen Schlagworte unserer Tage betreffen allesamt von zeitlichen Herausforderungen: Nachhaltigkeit, Resilienz, Transformation, Zeitenwende.
Dieses Buch handelt davon, was Zeitliches ausmacht, warum sich die Wirklichkeit zeitlich ordnet und was das mit der wechselseitigen Taktung von Ereignissen und Autonomieerfahrungen zu tun hat. Es werden Missverständnisse aufgelöst, indem aufgezeigt wird, inwiefern es „die Zeit“ nicht gibt, es oftmals sogar leidvolle bis hin zu pathologischen Konsequenzen mit sich bringt, wenn Zeit als Gegenstand oder Ressource betrachtet wird. Es ist ein Buch über den Vergleich von Abläufen und darüber, was es bedeutet, wenn Ereignisse miteinander im Takt sind, und wie sie durch Wiederholung und Variation Bedeutung gewinnen und damit „intakt“ wirken.
Musik und vor allem das Hören dienen als Modelle, um diese allgemeinen zeitlichen Struktureigenschaften der Wirklichkeit begrifflich anklingen zu lassen. Darüber hinaus regen Hyperlinks zu konkreten Hörbeispielen dazu an, sich direkt auch auf besondere Erfahrungen von Zeit einzulassen. – Ein Buch für all diejenigen, die Grundlegendes über Zeit nicht nur lesen wollen, sondern sich im Idealfall auch für einen taktvollen Umgang mit Zeit motivieren lassen möchten.
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»Everything a Learner Needs« – Constructions Of Linguistic and Social Marginality/Centrality In Discourses about (German) Language Learning and Multilingualism
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Die Zeit in ihrer Vielfalt denken – Anmerkungen aus philosophischer Perspektive
Corona-Infektionen, Kindheitserinnerungen, Präsidentschaftswahlen, Lawinenabgänge: Alles, was wir erfahren und erleben, und sämtliche äußeren Geschehnisse können zeitlich – gemäß ihrem Nacheinander – angeordnet werden. Zeit ist also ein Ordnungsparameter, oder eine Dimension, von Ereignissen. Was Zeit außerdem noch ist, darüber herrscht Uneinigkeit auf dem „Kampfplatz ewiger Streitigkeiten“ – wie Kant die Philosophie (genauer: die Metaphysik) einst nannte2: Ist Zeit relativ oder absolut? Ist sie kontinuierlich oder diskret? Ist sie eine eigene Substanz oder konstituiert sie sich durch Beziehungen zwischen Ereignissen?3
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Die Überseestadt: Spiegel kolonialer Verhältnisse
Die Bremer Überseestadt, zwischen 1875 und 1913 als neuer Hafen errichtet, spiegelt die engen Verbindungen zwischen Hafeninfrastruktur und europäischem Kolonialismus wider. Der Anstieg des Warenumschlags, insbesondere von Kolonialwaren, führte zur Notwendigkeit neuer Hafenanlagen und zur Weserkorrektion. Trotz der Umwandlung in ein modernes Stadtviertel bleibt die koloniale Vergangenheit bis heute unzureichend reflektiert. Der Text fordert eine Sichtbarmachung der kolonialen Verstrickungen als integralen Bestandteil der Handelsgeschichte Bremens.
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Transnational-wehrhafte Demokratie. Zu den Voraussetzungen eines Parteiverbotsverfahrens im Mehrebenensystem
Am 13.11.2024 hat eine Gruppe aus 113 Abgeordneten des Deutschen Bundestags einen Antrag auf die Initiierung eines Parteiverbotsverfahrens gegenüber der „Alternative für Deutschland“ (AfD) eingebracht. Die bisherige Debatte konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die Voraussetzungen und Erfolgsaussichten eines (Teil-)Verbots der Partei aus grundgesetzlicher Perspektive (insbesondere hier und hier). Dabei droht die nationale Brille den Blick auf die transnationalen Interlegalitäten zu verzerren und dem Stand der europäischen Integration nicht gerecht zu werden.
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Paradoxien des Auditiven? Ambiguitäten und Diskrepanzen beim Hören und in der Musik
In der Psychologie der Musik und der auditorischen Grundlagenforschung wird von „Paradoxien des Hörens“ beziehungsweise „musikalischen Paradoxien“ gesprochen (Deutsch 1986, 275–280; Utz 2015, 22–52; Deutsch 1995). Aber können Höreindrücke wirklich paradox sein? Was sollte es genau heißen, „Paradoxien zu hören“ oder gar „paradox zu hören“? Wir werden dieser Frage im Folgenden nachgehen und dabei zunächst den Begriff der Paradoxie für den gegenwärtigen Kontext schärfen – n ämlich im Sinne einer Ambiguität und einer Diskrepanz. Anschließend erarbeiten wir dazu eine Typologie, die zugleich auch die grundlegende Bedeutung aufzeigt, die insbesondere Ambiguitäten für die Musik – genauer: für den anhaltenden Reiz von Musikstücken – haben.
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The Colonial Making of Bremen’s Peri-Urban Port Area
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Die Region Bremen. Herausforderungen der regionalen Verflechtung der Stadt Bremen mit ihrem niedersächsischen Umland
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Minorities and Majorities, Marginality and Centrality. An Introduction
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Hagen von Tronje: Vom Antagonist zum Bösewicht zum Antiheld. Überlegungen zur diachronen Entwicklung und Rezeption einer Antagonistenfigur
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Corps et capital dans le roman français du XIXe siècle. Körper und Kapital im französischen Roman des 19. Jahrhunderts
Der lebendige Körper und das kapitalistische Denken der modernen Ökonomie scheinen unvereinbare Gegenstände zu sein. Dennoch sind ihre Geschichte und Wahrnehmung spätestens seit der Zeit der Industrialisierung und Kapitalisierung im 19. Jahrhundert untrennbar miteinander verbunden. Unser Band betrachtet diese verflochtene Geschichte und die verschiedenen Widersprüche, die sich daraus entwickeln.
Seit Pierre Bourdieu wissen wir, dass der Körper ein inkorporiertes kulturelles und soziales Kapital darstellt. Er ist eine Ware und ein Produktionsmittel, ein Zeichen der Zugehörigkeit zu einer sozialen Klasse, ein Ort, an dem Geschlechter- und Machtverhältnisse ausgehandelt werden oder ein Vorwand für soziale Ausgrenzung und Rassismus. Der Körper ist Gegenstand von Bestrafungen, Sanktionen und sozialer Kontrolle, Träger von Affekten, Obsessionen und Krankheiten sowie Ort der Rebellion und des Widerstands. All das erzählen die Romane des 19. Jahrhunderts, die in den Beiträgen dieses Bandes analysiert werden. Aus der Perspektive der aktuellen Body Studies schlagen wir eine neue Lesart der großen Geschichten von Balzac bis Zola über Mirbeau, Maupassant, Louise Michel, Georges Sand, Rachilde, Eugène Sue und Huysmans vor, um anhand ihrer Texte zu zeigen, wie die Bilder vom Körper und die Politik des Kapitals miteinander verflochten sind und so einen zentralen Teil der Vorstellungswelt und des Gedächtnisses der französischen (wie auch der nördlichen/westlichen) Gesellschaft des 19. Jahrhunderts bildet.
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Aristokratie der Buchreligionen? Heilige Schriften aus religionswissenschaftlicher Perspektive
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Agency and Incentives of Diasporic Political Influencers on Facebook Malawi
This article examines the agency and incentives that drive the activism of diasporic political influencers on “Facebook Malawi,” an online imagined political community. In their seminal work on “social media dissidents” and “social media self-made activists” in the Global South, Matsilele and Sharra demonstrate that social media activists engage with different strategies to initiate movements, mobilize citizens, and create their brands in strong opposition to authoritarian regimes which repositions them as freedom fighters in the eyes of the masses and enemies of the state. Correspondingly, we frame diasporic political influencers as actors aided by digital technologies who engage in “long-distance nationalism” on Facebook against authoritarianism in the homeland. We deploy a qualitative mixed methods approach to analyze Facebook data of two diasporic political influencers, Onjezani Kenani and Manes Winnie Hale, who gave informed consent to use their Facebook data generated in 2018 and 2021, a period preceding and following the 2019 Malawi tripartite elections. A thematic analysis of 250 Facebook posts and interview data with the two influencers illustrates how they exercise their agency in their quest for a vision of a better Malawi while navigating a complex and ambivalent web of online and offline threats, incentives, and interests. Implicated in the political communication and mobilization of the two are different strategies that include verbal inventiveness, trolling, and exposing. The article also shows how the concept of long-distance nationalism needs to be adapted in studying diasporic political influencers.
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Contradiction Studies – Exploring the Field. An Introduction
Since antiquity in Greece, the Law of Non-Contradiction (LNC) is considered to be the foundation of all philosophy. As Aristotle maintains in Metaphysics, “the same attribute cannot at the same time belong and not belong to the same thing and in the same respect” (1005b, 19–23).
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Contradiction Studies – Exploring the Field
“Contradiction” is a core concept in the humanities and the social sciences. Beside the classical ideas of logical or dialectical contradiction, instances of “lived” contradiction and strategies of coping with it are objects of this study. Contradiction Studies discuss the many ways in which explicit or implicit contradictions are negotiated in different political or cultural settings. This volume collects articles that tackle the concept of contradiction, practices of contradicting and lived contradictions from a number of relevant perspectives and assembles contributions from linguistics, literary studies, philosophy, political science, and media studies.
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Multidirektionale Lexik in der Diskursgeschichte des 20. Jahrhunderts
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State of the Planet. Homi Bhabha and Namwali Serpell in Conversation
After explaining the rationale for bringing the author of The Old Drift, Namwali Serpell, and critical theorist Homi Bhabha into conversation, this interview with both of them explores some of the key themes of Serpell’s novel in relation to its wider geopolitical and historical context. Beginning with how we can understand the state of the planet in the present historical moment, the discussion expands to explore the broad context of more themes in the novel, which includes the place of gender and sexual politics, a global pandemic in a time of national and financial closures, cosmopolitanism, the space race and reverberations of the Cold War in the present, and the continued relevance, if any, of postcolonial theory, technology, revolution, and futurity.
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Working Paper „Einrichtungsantrag Contradiction Studies – Konstellationen, Heuristiken und Konzepte des Widersprüchlichen, Lesefassung“
Das Graduiertenkolleg 2686 Contradiction Studies erforscht die Herausbildungen, Aushandlungen und Erklärungsgrenzen von Widerspruch.
Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Ordnungsfigur des Widerspruchs mit dem Gebot der Widerspruchsauflösung häufig in einem Spannungsverhältnis zu alltäglichen Erfahrungen von Widersprüchlichkeiten des Zusammenlebens steht. Konstellationen von Widerspruch, Widerspruchsvermeidung, Widersprüchlichkeiten und Praktiken des Widersprechens werden deshalb systematisch erforscht und als Untersuchungsgegenstände der Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften etabliert. Das Kolleg verbindet diskurs-, narrations- und textzentrierte Ansätze mit ethnographischen und anderen qualitativ-empirischen Methoden. Auf der Grundlage von Fallstudien und genealogisch oder analytisch orientierten Projekten leistet das Kolleg Begriffs- und Theoriearbeit. Diese zielt darauf, Widerspruch, Widersprüche und Widersprechen in ihren empirischen Konstellationen, heuristischen Funktionen
und ontologischen Dimensionen neu zu bewerten – auch in Antwort auf post- bzw. dekolonial verortete Diskussionen zur Kosmopolitisierung der Wissensproduktion.