Beiträge
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Declarative Speech Acts as a Discursive Practice of Disruption. An Analysis of Same-Sex Marriage and Blessings in German Church Discourse.
This paper discusses how the category of declarative speech acts can be used in the context of discourse analysis. For this purpose, similarities as well as differences between the works of Searle and Foucault are being discussed in order to illustrate the possibilities and challenges of theorizing declarative speech acts as discursive practices. To elaborate on these problems, a study on the felicity conditions of marriage in Islamic as well as Christian cultures is critically reviewed. The paper ends with an analysis of the discourse of same-sex marriage as well as blessing ceremonies in German churches and the discursive conflicts revolving around those practices.
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Disruptive und diskursive Ereignisse. Ein Vorschlag zur Ausdifferenzierung mit Beispielen aus dem feministischen Abtreibungsdiskurs Disruptive und diskursive Ereignisse
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»Everything a Learner Needs« – Constructions Of Linguistic and Social Marginality/Centrality In Discourses about (German) Language Learning and Multilingualism
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Decolonization Through Decolonial Reforming
The need for reform of the global health system is openly on the table. Many stakeholders agree that the WHO has not been able to adequately address the political and social problems, global health emergencies triggered or exacerbated by epidemics and pandemics, malnutrition, and access to clean water in recent years. Against this backdrop, there is a widespread call for more equity and solidarity in the global health system.
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Die Überseestadt: Spiegel kolonialer Verhältnisse
Die Bremer Überseestadt, zwischen 1875 und 1913 als neuer Hafen errichtet, spiegelt die engen Verbindungen zwischen Hafeninfrastruktur und europäischem Kolonialismus wider. Der Anstieg des Warenumschlags, insbesondere von Kolonialwaren, führte zur Notwendigkeit neuer Hafenanlagen und zur Weserkorrektion. Trotz der Umwandlung in ein modernes Stadtviertel bleibt die koloniale Vergangenheit bis heute unzureichend reflektiert. Der Text fordert eine Sichtbarmachung der kolonialen Verstrickungen als integralen Bestandteil der Handelsgeschichte Bremens.
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Transnational-wehrhafte Demokratie. Zu den Voraussetzungen eines Parteiverbotsverfahrens im Mehrebenensystem
Am 13.11.2024 hat eine Gruppe aus 113 Abgeordneten des Deutschen Bundestags einen Antrag auf die Initiierung eines Parteiverbotsverfahrens gegenüber der „Alternative für Deutschland“ (AfD) eingebracht. Die bisherige Debatte konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die Voraussetzungen und Erfolgsaussichten eines (Teil-)Verbots der Partei aus grundgesetzlicher Perspektive (insbesondere hier und hier). Dabei droht die nationale Brille den Blick auf die transnationalen Interlegalitäten zu verzerren und dem Stand der europäischen Integration nicht gerecht zu werden.
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Die Zeit in ihrer Vielfalt denken – Anmerkungen aus philosophischer Perspektive
Corona-Infektionen, Kindheitserinnerungen, Präsidentschaftswahlen, Lawinenabgänge: Alles, was wir erfahren und erleben, und sämtliche äußeren Geschehnisse können zeitlich – gemäß ihrem Nacheinander – angeordnet werden. Zeit ist also ein Ordnungsparameter, oder eine Dimension, von Ereignissen. Was Zeit außerdem noch ist, darüber herrscht Uneinigkeit auf dem „Kampfplatz ewiger Streitigkeiten“ – wie Kant die Philosophie (genauer: die Metaphysik) einst nannte2: Ist Zeit relativ oder absolut? Ist sie kontinuierlich oder diskret? Ist sie eine eigene Substanz oder konstituiert sie sich durch Beziehungen zwischen Ereignissen?3
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Paradoxien des Auditiven? Ambiguitäten und Diskrepanzen beim Hören und in der Musik
In der Psychologie der Musik und der auditorischen Grundlagenforschung wird von „Paradoxien des Hörens“ beziehungsweise „musikalischen Paradoxien“ gesprochen (Deutsch 1986, 275–280; Utz 2015, 22–52; Deutsch 1995). Aber können Höreindrücke wirklich paradox sein? Was sollte es genau heißen, „Paradoxien zu hören“ oder gar „paradox zu hören“? Wir werden dieser Frage im Folgenden nachgehen und dabei zunächst den Begriff der Paradoxie für den gegenwärtigen Kontext schärfen – n ämlich im Sinne einer Ambiguität und einer Diskrepanz. Anschließend erarbeiten wir dazu eine Typologie, die zugleich auch die grundlegende Bedeutung aufzeigt, die insbesondere Ambiguitäten für die Musik – genauer: für den anhaltenden Reiz von Musikstücken – haben.
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Agentiver und Nonagentiver Widerspruch. Eine Kartographie der linguistischen Widerspruchsforschung
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Sounds of Democracy. The Interview as an Instrument of Heuristic Attention to Discursive Voices
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Ethnographie als Werkzeug (in) der Rechtswissenschaft
Rechtswissenschaftliche Arbeiten entstehen in der Regel am Schreibtisch,
Gespräche sind telefonisch möglich und selbst Archive meist online zugänglich, die meisten Arbeiten basieren auf wissenschaftlicher Literatur. Doch welche Erkenntnisse, Perspektiven und Forschungsgegenstände entgehen rechtswissenschaftlicher Forschung, für die Forschende ihren
Schreibtisch nicht verlassen? Und wie lassen sich die Lücken füllen? Eine
Möglichkeit für empirische Erforschung des Rechts ist die Methode der
Ethnographie. Ausgangspunkt rechtsethnographischer Forschung ist eine
Kritik an rechtswissenschaftlicher Forschung, die Recht häufig aus der
gleichen Richtung her untersucht: als Text1, als positives Recht, als „geltendes Recht aus der Sicht des Staates“2, als einheitliches Recht, als formales Recht. Rechtsethnografische Forschung bringt eine Abkehr von dieser rechtspositivistischen Einheitlichkeit des Rechts, der Rechtsdogmatik als
Königsdisziplin und der Auslegung als höchstem Ziel – und damit auch
als methodischer Grenze – mit sich. Sie ermöglicht Öffnungen für andere
Perspektiven, Themen und Probleme. Sie eignet sich für theoretisch und empirisch begründete Kritiken rechtlicher Ordnungen und zeigt Perspektiven für eine emanzipatorische Veränderung des Rechts auf.
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„Man kann sich nicht gleichzeitig für Feminismus und Freiheit einsetzen.“ Zur diskursgrammatischen Konstitution von Antonymie
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Diskurs ist Widerspruch
aptum Themenheft Widersprüche
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Als Wien zum Zentrum des tschechoslowakischen Dissens‘ wurde
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Rezension: Nationsbildung und Außenpolitik im Osten Europas
Rezension des Sammelbandes Nationsbildung und Außenpolitik im Osten Europas. Nationsbildungsprozesse, Konstruktionen nationaler Identität und außenpolitische Positionierungen im 20. und 21. Jahrhundert (Hrsg. Bianka Pietrow-Ennker).
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Queer-Gottesdienste – Entwicklungstendenzen und Generationsunterschiede
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Nachhaltig nicht-nachhaltig. Rechte indigener Gruppen im Freihandelsabkommen EU-Mercosur
Im Rahmen der Energiewende wächst der europäische Bedarf nach Rohstoffen. Zahlreiche der für die Energiewende benötigten Rohstoffe befinden sich auf den Gebieten indigener Völker, was häufig zu Konflikten führt. Vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass das geplante Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten keine Vorschriften bezüglich Beteiligung und Schutz indigener Völker beinhaltet. Ein Verweis auf solche Vorschriften, insbesondere aus der ILO-Konvention 169, wäre völkerrechtlich geboten und trüge dazu bei, die Konflikte und Widersprüche des Nachhaltigkeitsbegriffs aushandelbar zu machen.
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Politisierung als Delegitimation. Zur anti-genderistischen Darstellung und Lebenswirklichkeit queer-christlicher Gottesdienste
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Radical Democratic Care: eine sorgetheoretische Perspektive auf Praxen des Widersprechens
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Was lange währt, wird endlich gut? Staatsanwaltschaft braucht drei Anläufe und fast drei Jahre, um gegen einen Neonazi vorzugehen, der erkennbar gegen Jüd:innen hetzt