Cover "Interaktionen:Internationalität, Intra- und Interdisziplinarität"

Rechtswissenschaftliche Arbeiten entstehen in der Regel am Schreibtisch,
Gespräche sind telefonisch möglich und selbst Archive meist online zugänglich, die meisten Arbeiten basieren auf wissenschaftlicher Literatur. Doch welche Erkenntnisse, Perspektiven und Forschungsgegenstände entgehen rechtswissenschaftlicher Forschung, für die Forschende ihren
Schreibtisch nicht verlassen? Und wie lassen sich die Lücken füllen? Eine
Möglichkeit für empirische Erforschung des Rechts ist die Methode der
Ethnographie. Ausgangspunkt rechtsethnographischer Forschung ist eine
Kritik an rechtswissenschaftlicher Forschung, die Recht häufig aus der
gleichen Richtung her untersucht: als Text1, als positives Recht, als „geltendes Recht aus der Sicht des Staates“2, als einheitliches Recht, als formales Recht. Rechtsethnografische Forschung bringt eine Abkehr von dieser rechtspositivistischen Einheitlichkeit des Rechts, der Rechtsdogmatik als
Königsdisziplin und der Auslegung als höchstem Ziel – und damit auch
als methodischer Grenze – mit sich. Sie ermöglicht Öffnungen für andere
Perspektiven, Themen und Probleme. Sie eignet sich für theoretisch und empirisch begründete Kritiken rechtlicher Ordnungen und zeigt Perspektiven für eine emanzipatorische Veränderung des Rechts auf.


In Bahmer/Barth/Franz u.a. (eds.) Interaktionen: Internationalität, Intra- und Interdisziplinarität, 263-278. Baden-Baden: Nomos.

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ISBN: 978-3-7560-0643-4

ebook
ISBN: 978-3-7489-4273-3

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relational

»Zunächst dachte ich, Widerspruch ist immer eine relationale Sache; je mehr ich aber darüber nachdenke, um so eher meine ich, Widerspruch ist relationierend.«

Ingo H. Warnke
Widerspruch benennen

»Widerspruch wird da real, wo jemand Widerspruch benennt.«

Ingo H. Warnke
Stadt

„Die Stadt ist nicht nur ein Labor der Moderne, sondern auch ein Labor von Widersprüchen.“

Julia Lossau
Motor

„Widerspruch ist ein wichtiger Motor wissenschaftlicher Praxis und Erkenntnis. Ihn besser zu verstehen kann helfen, unsere Realitätsfähigkeit zu steigern.“

Norman Sieroka
Kohärenz im Denken

„Das Gebot der Widerspruchsfreiheit erzeugt im Allgemeinen eine Kohärenz im Denken, die oftmals im Widerspruch zur Komplexität des Sozialen steht.“

Yan Suarsana