Vorträge
Vergangene Termine
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Contradiction’s Effects
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Für Widerspruch sorgen. Impulsvortrag und Gespräch
Dass wir in widersprüchlichen Zeiten leben, ist beinahe ein Gemeinplatz. Aber was bedeutet es, gesellschaftliche Widersprüche ernst zu nehmen? Welche Widersprüche gilt es in einer Demokratie auszuhalten – und welche nicht? Ist jede Form des Widersprechens schon emanzipatorisch – und wenn nicht, wo ziehen wir die Grenzen? Wie wird Widersprechen zu einer kollektiven, demokratischen Praxis, die sich nicht in einem „Ja, aber…“ erschöpft?
Carolin Zieringer forscht aus radikal-demokratischer und queerfeministischer Perspektive zu diesen und ähnlichen Fragen. Ausgehend von Jala Wahids Spiel mit Doppeldeutigkeiten und Emotionen möchte Carolin Zieringer ins Gespräch darüber kommen, wie wir in einer von Ausschlüssen und Gewalt durchzogenen Welt offen für Widersprüchlichkeiten und Unsicherheiten bleiben können, welche Rolle Care dabei spielt, und wann das Sorgen strukturell unmöglich ist.
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Bänkelsang to a binaural beat – The issue, the method of delivery, agnotology and the contradiction of selling ‚rodenticide‘
We (Laura Ziegler & Dean E. Stephanus) invite you to think with us as we invoke the legacy of the bench singers “Bänkelsang” that were active in the region that would become Germany from at least the 17th century until the practice was banned by the Nazi’s. Acting as proto journalists, researchers and performers, the bench singers gathered news stories and histories that alerted people to what was going on, information that would have been otherwise concealed, censored and often inaccessible by the subordinate masses (class, race, gender) due to illiteracy.
We use the motif of the bench singers to revisit an old question in the humanities and political organising, how to methodologically find ways to make accessible, communicate, and share information with the mass public(s). And importantly we wrestle with the contradiction of that aim. We refer to this as our rat poison, a reference to times when bench singers of old sold rodenticide to make money for their itinerant performances. We would like to engage the ways in which real-life maintenance of the body contradicts the aims set out to liberate the body.
The talk will include links to current questions we debate as cultural workers and humans. Through the use of zine making we tease out certain topics, one example of a zine that will be presented in the talk is through the medium of biography we discuss the life of Mabel Grammer, a black journalist who played an important and little-known role in the „Brown Baby Plan“ of post-war Germany. This was a private adoption agency that arranged the adoption of over 500 Afro-German children to African-American couples, particularly in the 1950s. And then link it to a so-called ‘brown baby’ who lived a life in Germany deeply affected by race, Robert Pilatus. Pilatus was a member of the once popular Afro/Pop duo known as Milli Vanilli.
Our approach is usually dialogical. We speak in a down-to-earth manner and encourage all participants to feel free, to question or challenge us, to add or think with us throughout the talk.
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Hoffnung in hoffnungslosen Zeiten
Prof. John Holloway ist bekannt für seine einflussreichen Schriften zur Erneuerung marxistischer Theorie, zum Verhältnis von Staat und Kapitalismus und Formen anti-kapitalistischer Kämpfe. Dazu gehören die Bücher Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen (2002), das international großen Anklang fand und mittlerweile in elf Sprachen übersetzt wurde, sowie Kapitalismus Aufbrechen (2010). Gemeinsam mit seinem neusten Buch Hope in Hopeless Times (2022) sind diese nun zu einer Trilogie geworden.
Mit seinem neusten Buch widmet sich John Holloway der Formulierung eines Verständnisses von Hoffnung gegen die scheinbar unaufhaltsame Zerstörung unserer Welt, auf die wir zurasen. Dabei versteht er diese Hoffnung in unserem „Reichtum“ begründet; ein Reichtum, der sich nicht auf Geld und Profit reduzieren lässt, sondern als „überfließende“ [overflowing] Kreativität verstanden werden soll, die radikale gesellschaftliche Veränderungen ermöglichen kann und daher eine Quelle der Hoffnung ist. „Reichtum gegen Geld: dieser Kampf wird über die Zukunft der Menschheit entscheiden“.
Der Vortrag wird gemeinsam vom Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft, Worlds of Contradiction (WoC), dem DFG-Graduiertenkolleg Contradiction Studies und dem Fachbereich 09 veranstaltet und findet im Rahmen der Ringvorlesung „Herausforderung Klimawandel – kulturwissenschaftliche Perspektiven auf das Leben in einer bedrohten Welt“ und als Teil des Kolloquiums für Politische Theorie „Wilde Theorie“ statt. Der Vortrag wird in deutscher Sprache gehalten, mit Q&A auf Deutsch und Englisch.
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Zwischen Linguistik, Widersprüchen und Feminismus. Ein Werkstattbericht zum Promotionsprojekt Abtreibung – Diachronie eines Gegendiskurses
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Contradicting Contradiction. Knowledge Production and the Pluriversal Turn
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Memory and Morals in Transnational Constellations
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Das Klima des Sozialismus. Demokratische Planwirtschaft als Utopie heute
Debatten um demokratisch-sozialistische Planwirtschaft werden aktuell wieder verstärkt geführt. Dabei steht insbesondere die Frage im Vordergrund, wie gesellschaftliche Produktion eigentlich nach dem Kapitalismus organisiert sein müsste: Wie kann eine Utopie außerhalb von Märkten, Lohnarbeit und Ausbeutungsverhältnisse aussehen? Viele der der heute diskutierten Konzepte beziehen sich dabei auf die bereits in den 1920er-Jahre geführten Debatten zur Zukunftsvision einer nachkapitalistischen Gesellschaft. Wir haben für den 11. Januar Samia Mohammed eingeladen, die in ihrem Vortrag der Frage nachgeht, inwiefern bisherige Ideen demokratisch-sozialistischer Planung fruchtbar für ein progressives Überkommen des Kapitalismus und des marktförmigen Tausch sein können. Sie zeichnet nach, welche Modelle zur Organisation einer sozialistischen Ökonomie existieren und welche Leerstellen diese aufweisen. Insbesondere mit Blick auf Natur- und Geschlechterverhältnisse zeigt sich schnell, dass bisherige Organisierungsansätze oftmals versäumen, diese vernünftig mit einzubeziehen. Wie können diese Leerstellen gefüllt werden?
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Global (Dis-)Order. International Cooperation and Research for the Global Common Good in Times of the ‘Zeitenwende’
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Introduction to Paraconsistency and Dialetheism
Paraconsistency is the view that logical contradictions do not imply everything, and dialetheism is the view that some contradictions are actually true. Though both views are currently unorthodox, they have recently been at the centre of a number of debates in logic and metaphysics. In this talk Prof. Graham Priest will explain these views, their history, and some of the issues that surround them.