Cover des Aptum Magazin. 2024

Ziel dieses Beitrags ist es, Antonymie als diskurslinguistische Kategorie theoretisch zu begründen und analytisch zu untersuchen. Die zentrale Frage dabei ist, wie sich antonymische Relationen im Diskurs grammatisch konstituieren und welche kommunikativen Funktionen sie erfüllen. Diesem Interesse folgend präsentiert der empirische Hauptteil des Beitrags eine Fallstudie zu Antonymie in grammatischen Konstruktionen, die aus Modalverben, Negationen und zweigliedrigen Adversativkonnektoren bestehen. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die diskursgrammatische Konstitution von Antonymie unterschiedliche Funktionen für die politische diskursive Kommunikation mit sich bringt. Vor diesem Hintergrund argumentieren wir, dass die Untersuchung von Antonymie wichtige Erkenntnisse für diskursive Konzeptionen von Widersprüchen liefert und daher eine lohnende Schnittstelle für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Linguistik und Widerspruchsforschung bietet.


In Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur 20 (01), 41–70.

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ISBN: 978-3-96769-433-8

DOI:
10.46771/9783967694345_3

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Idee demokratischer Kritik

„Wer das Widersprechen ohne das Anbieten einer besseren Lösung als widersprüchlich empfindet, hat die Idee demokratischer Kritik nicht verstanden.“

Martin Nonhoff
Paradoxie

„Die Grundlage des Rechts ist keine Idee als systematisches Einheitsprinzip sondern eine Paradoxie.“

Andreas Fischer-Lescano
Normhierarchie

„Wenn sich gesellschaftliche Widersprüche im Recht widerspiegeln, kann das Recht keine widerspruchsfreie Normhierarchie ausbilden.“

Andreas Fischer-Lescano
Ideal einer widerspruchsfreien Welt

„Wissenschaft war lange beseelt von dem Ideal einer widerspruchsfreien Welt, in der sich logische Ordnungen mit Gesellschaft, Politik, Kultur und Sprache verbinden sollten. Im GRK Contradiction Studies arbeiten wir an Beschreibungsmöglichkeiten für die Vielfältigkeit und Komplexität, die Gefährdung und Schönheit der Welt, die über Konzepte der Widerspruchsfreiheit hinausgehen.“

Michi Knecht
ein (aufzu)lösendes Problem

„Widerspruch ist oft nicht primär ein (aufzu)lösendes Problem, sondern eine Antriebskraft, ohne die es nicht geht.“

Martin Nonhoff