Ziel dieses Beitrags ist es, Antonymie als diskurslinguistische Kategorie theoretisch zu begründen und analytisch zu untersuchen. Die zentrale Frage dabei ist, wie sich antonymische Relationen im Diskurs grammatisch konstituieren und welche kommunikativen Funktionen sie erfüllen. Diesem Interesse folgend präsentiert der empirische Hauptteil des Beitrags eine Fallstudie zu Antonymie in grammatischen Konstruktionen, die aus Modalverben, Negationen und zweigliedrigen Adversativkonnektoren bestehen. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass die diskursgrammatische Konstitution von Antonymie unterschiedliche Funktionen für die politische diskursive Kommunikation mit sich bringt. Vor diesem Hintergrund argumentieren wir, dass die Untersuchung von Antonymie wichtige Erkenntnisse für diskursive Konzeptionen von Widersprüchen liefert und daher eine lohnende Schnittstelle für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Linguistik und Widerspruchsforschung bietet.
In Aptum. Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur 20 (01), 41–70.
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ISBN: 978-3-96769-433-8
DOI:
10.46771/9783967694345_3