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Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die Frage, mit welcher Art von Diplomatie wir es in den Warschauer-Pakt-Staaten zu tun haben. Am Beispiel der Invasion in der Tschechoslowakei 1968 werden drei Thesen diskutiert: (1) Breschnew übertrug sein innerparteiliches Konzept des „Kadervertrauens“ und sein auf Vertrauen basierendes „Machtszenario“ auf die Außenpolitik und behandelte Dubček als Klienten, den er patrimonial und familiär ansprach. (2) Er verlor das Vertrauen in Dubček, als dieser einen neuen demokratischen Diskurs etablierte, der die zentrale Macht der Partei leugnete. (3) Die diplomatische Sprache innerhalb der Warschauer-Pakt-Staaten bezog sich mehr auf die gemeinsamen sozialistischen Werte und die Parteidisziplin als auf die Sprache und den Rahmen der internationalen Treffen mit Drittstaaten.


Historische Anthropologie 21 (2): 227–250.

DOI: 10.7788/ha.2013.21.2.227

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Grenzen

„Widerstand ist ein demokratisches Recht, manchmal sogar eine Pflicht. Mit der Literatur können wir dafür Modelle finden und über Grenzen nachdenken.“

Gisela Febel
Bhabha zu Aufklärung und Kolonialität

„Homi Bhabha sagt über den Widerspruch zwischen den Idealen der Aufklärung, dem Anspruch auf Demokratie und Solidarität und der gleichzeitigen Kolonisierung und andauernden Kolonialität: ‚Diese ideologische Spannung, die in der Geschichte des Westens als despotische Macht im Moment der Geburt von Demokratie und Moderne sichtbar wurde, ist noch nicht angemessen in einer widersprüchlichen und kontrapunktischen Diskurstradition beschrieben worden.‘“

Kerstin Knopf
artikulieren

„Widersprüche müssen artikuliert werden, damit sie existieren.“

Martin Nonhoff
relational

»Zunächst dachte ich, Widerspruch ist immer eine relationale Sache; je mehr ich aber darüber nachdenke, um so eher meine ich, Widerspruch ist relationierend.«

Ingo H. Warnke
Ist Widerspruch eurozentrisch?

„Ist Widerspruch ein eurozentrisches Konzept, operatives Phänomen und Machtinstrument?“

Kerstin Knopf