cover "Zeitschrift für Diskursforschung"

Ausgehend von der Omnipräsenz beschönigender Rede über Zuhören fragt der Essay nach dem Beziehungsgeflecht von Zuhören und Diskurs. Einem verbreiteten Mythos, in dem Zuhören isoliert als replikative Handlung verstanden wird und Unwägbarkeiten des Zuhörens systematisch überdeckt sind, wird die Annahme gegenübergestellt, dass Zuhören Sprache im Widerspruch ist und als solche konstitutiv für Diskurse und vice versa. Gefragt wird nach Möglichkeiten einer Soziolinguistik des Zuhörens und insbesondere nach einer konzeptionellen Einordnung des Zuhörens im Spannungsfeld von Positivität der Rede und Intentionalität des Zuhörens. Ich spreche von Diskursphänomenologie, ohne zu übersehen, dass damit eine auch wissenschaftshistorische Gegenüberstellung von Diskursanalyse und Phänomenologie aufgebrochen wird.


Zeitschrift für Diskursforschung 2. 176 – 182.

DOI: 10.3262/ZFD2202176

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täglich

„Leben in Widersprüchen ist das, was wir täglich erleben. Warum wissen wir darüber so wenig?“

Gisela Febel
Widerspruch benennen

»Widerspruch wird da real, wo jemand Widerspruch benennt.«

Ingo H. Warnke
Macht und Widerstand

„Michel Foucault sagt: „Wo es Macht gibt, gibt es Widerstand. Und doch […] liegt dieser Widerstand niemals außerhalb der Macht“ (Geschichte der Sexualität I, Der Wille zum Wissen, 1983 [1976], S. 96)“

Gisela Febel
Zwischenraum

„Der Widerspruch des Rechts bei Derrida liegt in dem Zwischenraum, der die Unmöglichkeit einer Dekonstruktion der Gerechtigkeit von der Möglichkeit der Dekonstruktion des Rechts trennt.“

Andreas Fischer-Lescano
Normhierarchie

„Wenn sich gesellschaftliche Widersprüche im Recht widerspiegeln, kann das Recht keine widerspruchsfreie Normhierarchie ausbilden.“

Andreas Fischer-Lescano