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Katharina Palme

Antagonistische Figuren und Figurenrelationen in der mittelhochdeutschen Heldenepik

Mein Promotionsprojekt untersucht, wie in der mittelhochdeutschen Heldenepik antagonistische Verhältnisse zwischen Figuren und Figurengruppen etabliert und ausgetragen werden. Dabei soll Bezug auf heldenepische Eigenheiten genommen werden, die mit der Konzeption, Darstellung und Motivierung antagonistischer Figuren einhergehen.

Im theoretischen Hintergrund der Arbeit wird diskutiert, wie die Rolle des Antagonisten sich als eine Figur der Widersprüche in der mittelhochdeutschen Heldenepik profiliert. Anhand von Figuren des Nibelungenstoffkreises und der historischen Dietrichepik zeigt die Arbeit, wie diese Widersprüche inszeniert, evoziert und narratologisch eingesetzt werden. Ziel der Studie ist es, die ambivalente Figur des Antagonisten in der Heldenepik konkreter fassbar zu machen, um damit eine Basis für weitere, auch komparatistische Untersuchungen zu erarbeiten.

Forschungsinteressen
  • Sprachen und Literatur des Mittelalters (bes. Mittelhochdeutsch und Altirisch)
  • Heldensage und Heldendichtung
  • Konstruktion von Anderswelten
  • historische Narratologie und Figurentheorie
Vita
  • 2022
    Doktorandin des GRK Contradiction Studies an der Universität Bremen.
  • 2022
    Zuerkennung eines DAAD Stipendiums zur bi-nationalen Promotion – nicht angetreten.
  • Seit 2021
    Mitglied beim AWA (Arbeitskreis Wiener Altgermanistik)-Nachwuchsnetzwerk an der Universität Wien.
  • 2021
    Erasmus-Praktikum bei Bedey & Thoms Medea GmbH, Hamburg.
  • 2018 – 2019
    Praktikum am Griechischen Generalkonsulat Hamburg.
  • 2017 – 2018
    Master in Medieval Language, Literature and Culture, Trinity College Dublin.
  • 2016 – 2017
    Erasmusstipendium am Trinity College Dublin.
  • 2015
    Leistungsstipendium der Universität Wien.
  • 2012 – 2017
    Bachelor in Deutscher Philologie an der Universität Wien.
  • 2011
    Repräsentantin und Abgesandte der Griechischen Nationalschule und der Griechischen Kirche im Programm Greeks abroad in Athen.
Publikationen
  • 2023
    Hagen von Tronje: Vom Antagonist zum Bösewicht zum Antiheld. Überlegungen zur diachronen Entwicklung und Rezeption einer Antagonistenfigur. In: Werner Moskopp/Stefan Neuhaus (Hrsg.): Figurationen des Bösen. Ein Kompendium. Würzburg 2023, S. 185-198.
Vorträge, Workshops und Veranstaltungen
  • 2023
    Vortrag Antagonistische Figuren und Figurenrelationen in der mittelhochdeutschen Heldenepik an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Oberseminar von Prof. Dr. Timo Fel­ber, 12.01.2023.
  • 2022
    Vortrag Antagonistische Figuren und Figurenrelationen in der mittelhochdeutschen Heldenepik. XVIII. Altgermanistisches Colloquium am Hesselberg, 04.10-06.10.2022
  • 2022
    Vortrag Hagen von Tronje: Adjuvant für den Untergang oder Opponent aller? Eine strukturalistische Analyse. Lehrstuhltreffen von Prof. Dr. Beate Kellner (LMU München) und Univ.-Prof. Dr. Stephan Müller (Universität Wien) in Wolfenbüttel, 14.07-15.07.2022.
  • 2022
    Vortrag Hagen von Tronje: Vom Antagonist zum Bösewicht zum Antiheld. Überlegungen zur diachronen Entwicklung und Rezeption einer Antagonistenfigur. Figuration des Bösen, Interdisziplinäre Tagung an der Universität Koblenz-Landau, 01.06-03.06.2022.
  • 2021
    Kurzpräsentation/Posterpräsentation Die Figur des Antagonisten in der mittelhochdeteuschen Heldenepik beim AWA (Arbeitskreis Wiener Altgermanisten), 16.12.2021.
  • 2021
    Online-Vortrag The Character of the Antagonist in Middle High German Heroic Saga beim 69th National Collogquium in German Studies (University of London), 26.11.2021.
Lehre
  • SoSe 2023 | U Bremen
    Seminar Das Nibelungenlied
artikulieren

„Widersprüche müssen artikuliert werden, damit sie existieren.“

Martin Nonhoff
Dekoloniale Wissensproduktion

„Dezentralisierende und dekolonisierende Wissensproduktion über Widerspruch, widersprüchliche Phänomene und widersprechende Prozesse ist eine herausfordernde Aufgabe.“

Kerstin Knopf
Erdung

„Die fachwissenschaftliche Geographie steht für eine gewisse Erdung der Widerspruchsthematik sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht.“

Julia Lossau
Grenzen

„Widerstand ist ein demokratisches Recht, manchmal sogar eine Pflicht. Mit der Literatur können wir dafür Modelle finden und über Grenzen nachdenken.“

Gisela Febel
Ideal einer widerspruchsfreien Welt

„Wissenschaft war lange beseelt von dem Ideal einer widerspruchsfreien Welt, in der sich logische Ordnungen mit Gesellschaft, Politik, Kultur und Sprache verbinden sollten. Im GRK Contradiction Studies arbeiten wir an Beschreibungsmöglichkeiten für die Vielfältigkeit und Komplexität, die Gefährdung und Schönheit der Welt, die über Konzepte der Widerspruchsfreiheit hinausgehen.“

Michi Knecht