Das Graduiertenkolleg 2686 Contradiction Studies erforscht die Herausbildungen, Aushandlungen und Erklärungsgrenzen von Widerspruch.
Ausgangspunkt ist die Annahme, dass die Ordnungsfigur des Widerspruchs mit dem Gebot der Widerspruchsauflösung häufig in einem Spannungsverhältnis zu alltäglichen Erfahrungen von Widersprüchlichkeiten des Zusammenlebens steht. Konstellationen von Widerspruch, Widerspruchsvermeidung, Widersprüchlichkeiten und Praktiken des Widersprechens werden deshalb systematisch erforscht und als Untersuchungsgegenstände der Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaften etabliert. Das Kolleg verbindet diskurs-, narrations- und textzentrierte Ansätze mit ethnographischen und anderen qualitativ-empirischen Methoden. Auf der Grundlage von Fallstudien und genealogisch oder analytisch orientierten Projekten leistet das Kolleg Begriffs- und Theoriearbeit. Diese zielt darauf, Widerspruch, Widersprüche und Widersprechen in ihren empirischen Konstellationen, heuristischen Funktionen
und ontologischen Dimensionen neu zu bewerten – auch in Antwort auf post- bzw. dekolonial verortete Diskussionen zur Kosmopolitisierung der Wissensproduktion.

Die Publikation ist hier online einzusehen: https://media.suub.uni-bremen.de/handle/elib/8014


DFG-GRK 2686. 2023. Einrichtungsantrag
Contradiction Studies – Konstellationen,
Heuristiken und Konzepte des Wider-
sprüchlichen, Lesefassung. Graduierten-
kolleg Contradiction Studies (GRK2686)
Working Paper Series #1_de. Bremen: U
Bremen

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ISBN: 2942-7762

ebook
ISBN: 2942-7770

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Macht und Widerstand

„Michel Foucault sagt: „Wo es Macht gibt, gibt es Widerstand. Und doch […] liegt dieser Widerstand niemals außerhalb der Macht“ (Geschichte der Sexualität I, Der Wille zum Wissen, 1983 [1976], S. 96)“

Gisela Febel
ein (aufzu)lösendes Problem

„Widerspruch ist oft nicht primär ein (aufzu)lösendes Problem, sondern eine Antriebskraft, ohne die es nicht geht.“

Martin Nonhoff
Illusion einer Einheit

»Foucault spricht vom Widerspruch als die Illusion einer Einheit

Ingo H. Warnke
Ideal einer widerspruchsfreien Welt

„Wissenschaft war lange beseelt von dem Ideal einer widerspruchsfreien Welt, in der sich logische Ordnungen mit Gesellschaft, Politik, Kultur und Sprache verbinden sollten. Im GRK Contradiction Studies arbeiten wir an Beschreibungsmöglichkeiten für die Vielfältigkeit und Komplexität, die Gefährdung und Schönheit der Welt, die über Konzepte der Widerspruchsfreiheit hinausgehen.“

Michi Knecht
Bhabha zu Aufklärung und Kolonialität

„Homi Bhabha sagt über den Widerspruch zwischen den Idealen der Aufklärung, dem Anspruch auf Demokratie und Solidarität und der gleichzeitigen Kolonisierung und andauernden Kolonialität: ‚Diese ideologische Spannung, die in der Geschichte des Westens als despotische Macht im Moment der Geburt von Demokratie und Moderne sichtbar wurde, ist noch nicht angemessen in einer widersprüchlichen und kontrapunktischen Diskurstradition beschrieben worden.‘“

Kerstin Knopf