cover "Widersprüchliche Figuren in tormoderner Erzählliteratur"

Widersprüchliche Figuren sind Figuren, deren textinterne Figurenzeichnung widersprüchlich ist oder die im und als Widerspruch zu textexternen Diskursen und Traditionen entworfen sind. Der Band enthält Fallstudien von Vergil bis zum frühneuhochdeutschen Prosaroman und zur neuzeitlichen Nibelungenrezeption verbunden mit methodischen Überlegungen im Spannungsfeld von Figurennarratologie, Dialogforschung, historischer Anthropologie und Diskursanalyse. Eigenarten mittelalterlich-frühneuzeitlichen Erzählens (vor allem die Transtextualität vieler Figuren und ihre Bindung an Plot oder Script) werden darin ebenso deutlich wie die Notwendigkeit, Epochenklischees zu reflektieren. Die Beiträge laden dazu ein, Widersprüchlichkeit als figurennarratologische Kategorie weiterzudenken.


BmE Themen – Heft 6

DOI: 10.25619/BmE_H202035

Zurück zur Übersicht
Dekoloniale Wissensproduktion

„Dezentralisierende und dekolonisierende Wissensproduktion über Widerspruch, widersprüchliche Phänomene und widersprechende Prozesse ist eine herausfordernde Aufgabe.“

Kerstin Knopf
artikulieren

„Widersprüche müssen artikuliert werden, damit sie existieren.“

Martin Nonhoff
Gefängnis der Differenz

„‚Widerspruch ist das Gefängnis der Differenz‘ schreibt der französische Philosoph Gilles Deleuze. Worlds of Contradiction fragt: wie können wir die Welt erklären und beschreiben, ohne sie kohärenter und systematischer zu machen, als sie ist?“

Michi Knecht
Paradoxie

„Die Grundlage des Rechts ist keine Idee als systematisches Einheitsprinzip sondern eine Paradoxie.“

Andreas Fischer-Lescano
anhaltendes Widersprechen

„Die Geschichte der abendländischen Philosophie lässt sich verstehen als ein anhaltendes Widersprechen und als eine anhaltende Auseinandersetzung mit Widersprüchen.“

Norman Sieroka