Hanna Schwamborn

Experimenting with Collaboration – Zwischen Transformation und Transformismus

Das Forschungsvorhaben nimmt die kollaborative Arbeitsweise als widersprüchliche Praxis/Praxis in widersprüchlichen Kontexten in den Blick. Insbesondere Hoffnungen auf Transformation hegemonialer/exklusiver/kolonialer/diskriminierender Räume und Strukturen durch kollaborative Formen der Zusammenarbeit und eine instrumentalisierende Praxis, die mit der Institutionalisierung von Kollaboration einhergeht und sich mit Antonio Gramscis Transformismusbegriff beschreiben lässt, stehen in einem Widerspruch und Spannungsverhältnis. Diese bleiben im Rahmen von kollaborativer Praxis jedoch häufig unsichtbar und somit unverhandelbar. Das Promotionsvorhaben stellt die Fragen, wie Projekte an den Schnittstellen von Kulturarbeit, Kunst, Aktivismus und Wissenschaft kollaboratives Arbeiten und Forschen, sowie inhärente Widersprüche dieser Praxis, im Spannungsfeld von Normierungsprozessen, Hoffnungsdiskursen und Machtstrukturen navigieren und verhandeln? Dabei sollen unterschiedliche Anwendungsfelder der kollaborativen Praxis in einen Dialog gebracht werden, experimentelle und kollaborative ethnographische Methoden Anwendung finden und Aushandlungsräume mitentwickelt werden.

Forschungsinteressen
  • Public Anthropology
  • Collaborative Ethnography
  • Critical Diversity Studies
  • Postcolonial Theory
  • Decoloniality and Intersectionality
Vita
  • 2022-2023
    Berufsbegleitende Weiterbildung Social Justice und Diversity Training an der Fachhochschule Potsdam zur Qualifizierung als Social Justice und Diversity Traininerin.
  • 2018-2021
    Masterstudium Transkulturelle Studien an der Universität Bremen.
  • 2020-2021.
    Wissenschaftliche Mitarbeit am Museum Treptow-Köpenick im Rahmen einer Dossiererstellung für die Neu-Konzeptionierung der Ausstellung zurückGESCHAUT zur Deutschen Kolonialgeschichte
  • 2020
    Teilnahme an der virtuellen Feminist No Borders Summer School des Feminist Autonomous Centre for Research (FAC Research), Athen, in der Arbeitsgruppe zu Feminist Methodologies without Borders.
  • 2019/20
    Durchführung des englischsprachigen Tutoriums Introduction to Qualitative Methods of Cultural Research and Ethnology im Bachelorstudiengang Kulturwissenschaften an der Universität Bremen.
  • 2019
    Organisation einer mehrtägigen Studienexkursion zum Thema Dekolonisierung von Kulturinstitutionen nach Berlin.
  • 2013-2018
    Bachelorstudium Kulturarbeit an der Fachhochschule Potsdam.
Publikationen
täglich

„Leben in Widersprüchen ist das, was wir täglich erleben. Warum wissen wir darüber so wenig?“

Gisela Febel
Zwischenraum

„Der Widerspruch des Rechts bei Derrida liegt in dem Zwischenraum, der die Unmöglichkeit einer Dekonstruktion der Gerechtigkeit von der Möglichkeit der Dekonstruktion des Rechts trennt.“

Andreas Fischer-Lescano
Raum

„Mit Niklas Luhmann kann man Raum als ‚Sondereinrichtung zur Negation von Widersprüchen‘ begreifen.“

Julia Lossau
Paradoxie

„Die Grundlage des Rechts ist keine Idee als systematisches Einheitsprinzip sondern eine Paradoxie.“

Andreas Fischer-Lescano
Afterlife of colonialism

“Contradiction comes in many different forms. None is so debilitating than when the coloniser transitions, textually not politically, to decoloniality without taking the responsibility for the afterlife of colonialism, which they continue to benefit from. Self-examination and self-interrogation of the relations of coloniality, a necessity, seem nearly impossible for the coloniser who continues to act as beneficiary, masked in the new-found language of White fragility, devoid of an ethical responsibility of the very system of White domination they claim to be against.” (Black Consciousness and the Politics of the Flesh)

Rozena Maart