Nils Kohlmeier

Widerspruchsresponsives Recht: Suchformel gerechter sozial-ökologischer (Rechts-)Transformationen

Der für den European Green Deal essentielle Lithiumabbau in Südamerika führt zu sozial-ökologischen Krisen, die ihrerseits in Widersprüchen zwischen ökonomischen Rationalitäten einerseits und sozialen bzw. ökologischen Rationalitäten andererseits begründet sind. In meinem Dissertationsvorhaben gehe ich von der These aus, dass sich diese Widersprüche in den Critical Raw Materials Act der EU (CRMA) sowie in das Freihandelsabkommen der EU und Chile (FHA EU-Chile) hineinübersetzt haben.

Um diese Widersprüche im Sinne gerechter sozial-ökologischer (Rechts-)Transformationen zu verhandeln, muss in den Normierungen des CRMA und des FHA EU-Chile ein Verhandlungsmaßstab ausgebildet werden: Zum einen müssen die Normierungen ihrerseits den unionalen und völkerrechtlichen Nachhaltigkeitsvorgaben genügen. Weil das Recht jedoch transformationsfördernd und -hemmend zugleich wirkt, müssen – zum anderen – auch diese Nachhaltigkeitsvorgaben selbst einer Kritik zugänglich gemacht werden. Im Wege der Rechtstranszendierung sind diese interdisziplinär zu befragen und die Erkenntnisse hieraus sind wiederum in die Eigenoperationen des Rechts zu überführen.