Portraitfoto Fiona Makulik

Fiona Sophie Makulik

Abtreibung – Diachronie eines Gegendiskurses

Gegenstand der Arbeit sind sogenannte Widerspruchspraktiken, die im deutschen Abtreibungsdiskurs getätigt wurden. Damit sind Aussagen gemeint, die sich gegen etwas richten – mit denen also widersprochen wird. Die berücksichtigen Akteur*innen können größtenteils dem feministischen Lager bzw. der Frauenrechtsbewegung zugeordnet werden, wobei die Daten aus diversen Frauenarchiven stammen. Berücksichtigt werden drei Zeitabschnitte, die durch prägnante diskursive Ereignisse hervorstechen: 1971-75, 1990-94, 2018-2022. Damit wird eine diachrone Perspektive auf einen Teildiskurs eingenommen, der sich dem herrschenden Diskurs widersetzt. Die Arbeit ist aufgrund ihres Gegenstandes und der zugrunde gelegten Theorie der feministischen Linguistik sowie der Diskurs- und Politolinguistik zugeordnet.

Forschungsinteressen

  • Feministische Linguistik
  • Diskurslinguistik
  • Politolinguistik
  • Internetlinguistik

Vita

  • seit 2023
    gewähltes Mitglied im Care, Equality and Diversity Board des GRK Contradiction Studies
  • 2022
    Master in Sprache und Kommunikationswissenschaft an der Universität Greifswald
  • 2019 – 2021
    studentische Mitarbeiterin am Institut für deutsche Philologie (Universität Greifswald; Konstanze Marx)
  • 2018
    Bachelor in Germanistik und Philosophie an der Universität Bremen
  • 2017
    studentische Mitarbeiterin auf der Tagung Contradiction Studies: Mapping the Field
  • 2015 – 2017
    studentische Mitarbeiterin im Projekt Sprachliche Praktiken paradoxer Anerkennung von Person und Ding im deutschen Kolonialismus an der Universität Bremen bei Prof. Philipp Dreesen
  • seit 2022
    Mitglied Arbeitsgemeinschaft Linguistische Pragmatik e.V.
  • seit 2018
    Mitglied Arbeitsgemeinschaft Sprache in der Politik e.V.

Vorträge, Workshops und Veranstaltungen

  • 2024
    Vortrag Zwischen Linguistik, Widersprüchen und Feminismus. Ein Werkstattbericht zum Promotionsprojekt Abtreibung – Diachronie eines Gegendiskurses im Rahmen des Seminars Sprache, Wissen, Macht in biomedizinischen Diskursen ( Dr. Constanze Spieß und Lesley-Ann Kern). 25.01.2024, Universität Marburg.
  • 2023
    Vortrag Nur Widersprüche oder doch diskursive (disruptive) Ereignisse? im Rahmen der Konferenz Discourses in/of Disruption. 16.11-17.11.2023, TU Dresden.
  • 2023
    Vortrag Zur Beziehung von Positionierung und Widersprechen am Beispiel des feministischen Abtreibungsdiskurses in Deutschland im Rahmen der Konferenz Debattieren, Opponieren, Protestieren – Interdisziplinäre Perspektiven auf sprachliche Praktiken des Widersprechens. Internationale Studierendenkonferenz 05.05-06.05.2023, Universität Bremen.
  • 2016
    Vortrag auf dem Nachwuchssymposium des Tagungsnetzwerks Diskurs – interdisziplinär am Leibniz Institut für deutsche Sprache in Mannheim

Lehre

  • Sommersemester 2024
    Vorlesung Einführung in die Syntax
    mit Jonas Trochemowitz
Widerspruch benennen

»Widerspruch wird da real, wo jemand Widerspruch benennt.«

Ingo H. Warnke
Afterlife of colonialism

“Contradiction comes in many different forms. None is so debilitating than when the coloniser transitions, textually not politically, to decoloniality without taking the responsibility for the afterlife of colonialism, which they continue to benefit from. Self-examination and self-interrogation of the relations of coloniality, a necessity, seem nearly impossible for the coloniser who continues to act as beneficiary, masked in the new-found language of White fragility, devoid of an ethical responsibility of the very system of White domination they claim to be against.” (Black Consciousness and the Politics of the Flesh)

Rozena Maart
Motor

„Widerspruch ist ein wichtiger Motor wissenschaftlicher Praxis und Erkenntnis. Ihn besser zu verstehen kann helfen, unsere Realitätsfähigkeit zu steigern.“

Norman Sieroka
Bhabha zu Aufklärung und Kolonialität

„Homi Bhabha sagt über den Widerspruch zwischen den Idealen der Aufklärung, dem Anspruch auf Demokratie und Solidarität und der gleichzeitigen Kolonisierung und andauernden Kolonialität: ‚Diese ideologische Spannung, die in der Geschichte des Westens als despotische Macht im Moment der Geburt von Demokratie und Moderne sichtbar wurde, ist noch nicht angemessen in einer widersprüchlichen und kontrapunktischen Diskurstradition beschrieben worden.‘“

Kerstin Knopf
Macht und Widerstand

„Michel Foucault sagt: „Wo es Macht gibt, gibt es Widerstand. Und doch […] liegt dieser Widerstand niemals außerhalb der Macht“ (Geschichte der Sexualität I, Der Wille zum Wissen, 1983 [1976], S. 96)“

Gisela Febel