Portraitfoto Brunn Morais

Brunn Morais

Eine Theorie für die Dekolonisierung des Wissens: Vernakuläre Ansätze zur Neugestaltung der Beziehungen von Roma-Familien im pädagogischen Umfeld

Indem ich mich mit den Roma-Gemeinschaften und der Produktion von in Portugal entwickelten pädagogischen Praktiken befasse, beabsichtige ich, die Beziehung von Roma-Kindern und -Familien innerhalb des Bildungssystems zu konzeptualisieren. Durch diese Konzeptualisierung schlage ich eine Reihe von Strategien und Praktiken vor, die ich (als Ganzes) mit Begriff „Dekolonisierung des Wissens“ beschreibe. Im Mittelpunkt dieser Strategien stehen der Respekt für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Roma und die Anerkennung der Bedeutung von Roma-Perspektiven und -Erzählungen. Die in der vorgeschlagenen Studie identifizierten, beschriebenen und konzeptualisierten Praktiken zielen darauf ab, mögliche Stigmata zu umgehen, die mit der Realität der Roma in den Schulen verbunden sind. Auf diese Weise wird meine Dissertation Konzepte und theoretische Achsen formulieren, die Anerkennung zeigen für multipler epistemische Autoritäten in der Entwicklung einer alternativen Bildungspraxis mit kreativen und experimentellen Methoden.

Forschungsinteressen
  • Kulturwissenschaften
  • Multimodale Anthropologie
  • Roma-Studien und Kunst
Vita
  • 2022 – 2022
    Ausstellung: Junge Romani Künstler – Stiftung Kai Dikhas, Berlin
  • 2020 – 2022
    Master Abschluss – NOVA (Portugal) – Anthropologie, zeitgenössische Themen
  • 2014 – 2018
    Bachelor-Abschluss – IUPERJ (Rio de Janeiro) – Internationale Beziehungen
  • 2008 – 2014
    Brasilianische Marine – Hafenkapitän von Rio de Janeiro (CPRJ)
Motor

„Widerspruch ist ein wichtiger Motor wissenschaftlicher Praxis und Erkenntnis. Ihn besser zu verstehen kann helfen, unsere Realitätsfähigkeit zu steigern.“

Norman Sieroka
Ist Widerspruch eurozentrisch?

„Ist Widerspruch ein eurozentrisches Konzept, operatives Phänomen und Machtinstrument?“

Kerstin Knopf
Afterlife of colonialism

“Contradiction comes in many different forms. None is so debilitating than when the coloniser transitions, textually not politically, to decoloniality without taking the responsibility for the afterlife of colonialism, which they continue to benefit from. Self-examination and self-interrogation of the relations of coloniality, a necessity, seem nearly impossible for the coloniser who continues to act as beneficiary, masked in the new-found language of White fragility, devoid of an ethical responsibility of the very system of White domination they claim to be against.” (Black Consciousness and the Politics of the Flesh)

Rozena Maart
Bhabha zu Aufklärung und Kolonialität

„Homi Bhabha sagt über den Widerspruch zwischen den Idealen der Aufklärung, dem Anspruch auf Demokratie und Solidarität und der gleichzeitigen Kolonisierung und andauernden Kolonialität: ‚Diese ideologische Spannung, die in der Geschichte des Westens als despotische Macht im Moment der Geburt von Demokratie und Moderne sichtbar wurde, ist noch nicht angemessen in einer widersprüchlichen und kontrapunktischen Diskurstradition beschrieben worden.‘“

Kerstin Knopf
Widerspruch benennen

»Widerspruch wird da real, wo jemand Widerspruch benennt.«

Ingo H. Warnke