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Nils Kohlmeier

Widerspruchsresponsives Recht: Suchformel kritischer Nachhaltigkeitstransformationen in EU-Freihandelsabkommen

Ausgangspunkt meines Dissertationsvorhabens ist eine Kritik des vorherrschenden Nachhaltigkeitsbegriffs in EU-Freihandelsabkommen. Dieser blendet Widersprüche aus, die mit einer „just transition“ des globalen Nordens einhergehen, was sich u.a. in der defizitären Ausgestaltung sogenannter Nachhaltigkeitskapitel in EU-Freihandelsabkommen auswirkt. Um (widerspruchs-)gerechte sozial-ökologische (Rechts-)Transformationen zu ermöglichen, müssen sich diese Widersprüche in das Recht einschreiben und darin verhandelt werden, was sowohl eine Transformation der Widersprüche als auch der Regelungen der Nachhaltigkeitskapitel bedeutet.

Forschungsinteressen

  • Völkerrecht
  • Europarecht
  • Transnationales Recht
  • Kritische (Rechts-)Theorie
  • Versammlungsrecht
  • Investor-Staat Streitbeilegung

Vita

  • 2019 – 2022
    Rechtsreferendariat am Hanseatischen Oberlandesgericht Bremen (Stationen u.a. bei BBG und Partner, Bremen und am Oberverwaltungsgericht Bremen). Abschluss Zweites juristisches Staatsexamen.
  • 2018 – 2020
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter im ERC-Projekt Transnational Force of Law unter der Leitung von Professor Andreas Fischer-Lescano, Universität Bremen.
  • 2011 – 2017
    Studium der Rechtswissenschaft an der Universität Bremen. Abschluss Erstes juristisches Staatsexamen.

Publikationen

  • 2024
    Was lange währt, wird endlich gut? Staatsanwaltschaft braucht drei Anläufe und fast drei Jahre, um gegen einen Neonazi vorzugehen, der erkennbar gegen Jüd:innen hetzt (mit Julia Gelhaar). In: Austermann/Fischer-Lescano u.a. (Hg.), Recht gegen Rechts. Report 2024, S. Fischer Verlag, S. 255-261.
  • 2024
    Verfassungsblogbeitrag Nachhaltig nicht-nachhaltig: Rechte indigener Gruppen im Freihandelsabkommen EU-Mercosur (mit Andreas Gutmann). Abrufbar unter: https://verfassungsblog.de/nachhaltig-nicht-nachhaltig/
  • 2023
    Verfassungsblogbeitrag Widerspruchsresponsive Nachhaltigkeit: Das Freihandelsabkommen der EU mit Neuseeland verpasst die Etablierung eines kritischen Nachhaltigkeitsbegriffs. Abrufbar unter: https://verfassungsblog.de/widerspruchsresponsive-nachhaltigkeit/
  • 2020
    Rassistische Beamt*innen: Und wie der Staat sie wieder loswird (mit Tore Vetter). In: Austermann/Fischer-Lescano/Kaleck u.a. (Hrg.), Recht gegen Rechts: Report 2020, Fischer-Verlag, Frankfurt a.M., 2020.
  • 2020
    Kommentierung des § 13 VersammlG (mit Sebastian Eickenjäger und Elena Sofia Ewering), des § 13 SächsVersG (mit Sebastian Eickenjäger und Elena Sofia Ewering), des Art. 12 BayVersG (mit Hanna Haerkötter) und des § 3 VersFG SH (mit Elena Sofia Ewering). In: Ridder/Breitbach/Deiseroth (Hrsg.), Versammlungsrecht des Bundes und der Länder, 2. Auflage, Nomos-Verlag, Baden-Baden, 2020.
  • 2020
    Verfassungsblogbeitrag Versammlungsfreiheit Corona-konform (mit Andreas Gutmann). Abrufbar unter: https://verfassungsblog.de/versammlungsfreiheit-corona-konform/.

Vorträge

  • 2024
    Widerspruchsresponsives Recht: Nachhaltige (Rechts-)Transformationen, Vortrag bei der Themenwerkstatt 5: Recht, Institutionen und Regulationen für uns wider der Transformation? bei der Transformationswerkstatt Nachhaltigkeit 2024, U Kassel.
  • 2022
    Das Recht und seine Widersprüche, Vortrag mit Lilli Hasche im Kolloquium des GRK Contradiction Studies, U Bremen.

Lehre

  • SoSe 2023 | U Bremen
    Migrationsrecht in der Praxis (Colloquium) mit Prof. Pia Lange und Julia Gelhaar (LL.M.).
Diversität und Vielfalt

„Seid dabei, mehr Diversität und Vielfalt in die Wissensproduktion zu bringen.“

Gisela Febel
Widerspruch benennen

»Widerspruch wird da real, wo jemand Widerspruch benennt.«

Ingo H. Warnke
Raum

„Mit Niklas Luhmann kann man Raum als ‚Sondereinrichtung zur Negation von Widersprüchen‘ begreifen.“

Julia Lossau
artikulieren

„Widersprüche müssen artikuliert werden, damit sie existieren.“

Martin Nonhoff
Idee demokratischer Kritik

„Wer das Widersprechen ohne das Anbieten einer besseren Lösung als widersprüchlich empfindet, hat die Idee demokratischer Kritik nicht verstanden.“

Martin Nonhoff