Anti-Intellectualism, Attacks on Academic Freedom and Illiberal Neoliberalism

Prof. Éric Fassin (Université Paris 8 Vincennes-Saint-Denis)

06.06.2024 10:00 12:00 Uhr

U Bremen GRA2 0030

Dieser interdisziplinäre Workshop befasst sich mit dem Aufstieg neoliberaler, illiberaler Politiken und deren Verbindung zu Anti-Intellektualismus und Diskursen über akademische Freiheit. Auf der Grundlage des Gastvortrags werden wir eine Reihe von Fällen diskutieren, die von der US-amerikanischen moralischen Panik um die „Kritische Rassentheorie“ über Bolsonaros vorsätzliche Angriffe auf die Universitätsfinanzierung, Diskurse um „Islamo-Links“ und „Wokismus“ in Frankreich bis hin zum Verbot der Gender Studies in Ungarn reichen. Was sagen uns diese Fälle und die zunehmende Feindseligkeit gegenüber Forschern über den globalen Zustand der Demokratie? Wie und warum werden Akademiker und ihre Art der Wissensproduktion nicht nur von rechtsextremen Akteuren, sondern zunehmend auch vom Staat angegriffen?
Der Workshop ist offen für Studierende, Doktoranden und Post-Docs aller Fachrichtungen.

Zur Vorbereitung des Workshops werden die Teilnehmer gebeten, die folgenden Kapitel aus dem Buch State Anti-Intellectualism & the Politics of Gender and Race von Eric Fassin (2024) zu lesen (Verfügbar in der SUUB):
Einleitung: Anti-Intellektualismus und die Politik der Wahrheit (S. 1-23)
Fazit: Demokratie und die intersektionale Politik des Trauerns (S. 149-160)
Epilog: In der ersten Person (S. 161-172)

Die Anmeldung für den Workshop ist bis zum 30. Mai per Mail möglich.

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Idee demokratischer Kritik

„Wer das Widersprechen ohne das Anbieten einer besseren Lösung als widersprüchlich empfindet, hat die Idee demokratischer Kritik nicht verstanden.“

Martin Nonhoff
Motor

„Widerspruch ist ein wichtiger Motor wissenschaftlicher Praxis und Erkenntnis. Ihn besser zu verstehen kann helfen, unsere Realitätsfähigkeit zu steigern.“

Norman Sieroka
Gefängnis der Differenz

„‚Widerspruch ist das Gefängnis der Differenz‘ schreibt der französische Philosoph Gilles Deleuze. Worlds of Contradiction fragt: wie können wir die Welt erklären und beschreiben, ohne sie kohärenter und systematischer zu machen, als sie ist?“

Michi Knecht
relational

»Zunächst dachte ich, Widerspruch ist immer eine relationale Sache; je mehr ich aber darüber nachdenke, um so eher meine ich, Widerspruch ist relationierend.«

Ingo H. Warnke
Afterlife of colonialism

“Contradiction comes in many different forms. None is so debilitating than when the coloniser transitions, textually not politically, to decoloniality without taking the responsibility for the afterlife of colonialism, which they continue to benefit from. Self-examination and self-interrogation of the relations of coloniality, a necessity, seem nearly impossible for the coloniser who continues to act as beneficiary, masked in the new-found language of White fragility, devoid of an ethical responsibility of the very system of White domination they claim to be against.” (Black Consciousness and the Politics of the Flesh)

Rozena Maart