Formale, förmliche und unförmige Widersprüche in der Pädagogik
In der Pädagogik gibt es eine lange Tradition des Nachdenkens über Widersprüche, die nicht nur in der Theorie, sondern — qua Verbindung des Faches mit einer Profession —auch in der Praxis im Zentrum pädagogischer Reflexionen stehen. Neben dem Freudschen Diktum, dass die Pädagogik durch diese Widersprüche zu den „unmöglichen Berufen“ zähle, ist das wohl berühmteste Konzept hierzu jenes der „Antinomien pädagogischen Handelns“ nach Helsper et al. Zunächst wird über diese Theorietradition informiert, um interdisziplinäre Brücken zu bauen. Sodann wird mit der Theorie der trilemmatischen Inklusion ein Vorschlag dazu entfaltet, wie sich formal-logische Widersprüche (aristotelisch), widersprüchliche Handlungsgebote in einer situierten Praxis (antinomisch) und selbstwidersprüchliches Begehren (psychoanalytisch) zueinander relationieren lassen.