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Ostwärts in den Westen. Die Flucht von DDR-Bürger:innen über die bundesdeutsche Botschaft in der ČSSR im September 1989

Natalia Wollny („Euthanasie“-Gedenkstätte Lüneburg e. V.) & Klaas Anders (GRK Contradiction Studies, Bremer Bündnis für deutsch-tschechische Zusammenarbeit e.V.)

17.04.2024 05.07.2024

U Bremen GRA 2

Im Sommer und Herbst 1989 verließen tausende Bürger:innen die DDR in dem Versuch, über die bundesdeutschen Vertretungen in Budapest, Prag und Warschau in die BRD auszureisen. Die Unzufriedenheit der Menschen in der DDR war damals groß, sie führte zu einer nie dagewesenen Fluchtwelle. Die Fluchtgeschichte dieser Menschen gehört zum „ostdeutschen Herbst“ 1989, der zur Öffnung der Berliner Mauer und der deutsch-deutschen Grenze führte.

Diese Ausstellung widmet sich beispielhaft einer Gruppe von 13 Menschen, deren Flucht sie in das Palais Lobkowitz, dem Sitz der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Prag führte und erzählt ihre Geschichte.

Diese Zeitzeug:innen – fotografiert von Manja Herrmann – blicken von heute auf die Verhältnisse in der DDR, ihren Fluchtweg und ihren Aufenthalt in der bundesdeutschen Botschaft zurück und reflektieren die Einflüsse ihrer Fluchtgeschichte auf ihre gegenwärtige Lebenssituation. Entstanden ist eine Ausstellung, die aus der Gegenwart auf die Ereignisse im Sommer und Herbst 1989 zurückblickt und ein entscheidendes Kapitel nicht nur der deutsch-deutschen, sondern auch der europäischen Geschichte in Erinnerung ruft.

Homepage der Ausstellung

Die Ausstellung wurde gefördert von:
Karin und Uwe Hollweg Stiftung
Bundesstiftung Aufarbeitung
Arbeitnehmerkammer Bremen
Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds

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relational

»Zunächst dachte ich, Widerspruch ist immer eine relationale Sache; je mehr ich aber darüber nachdenke, um so eher meine ich, Widerspruch ist relationierend.«

Ingo H. Warnke
Ideal einer widerspruchsfreien Welt

„Wissenschaft war lange beseelt von dem Ideal einer widerspruchsfreien Welt, in der sich logische Ordnungen mit Gesellschaft, Politik, Kultur und Sprache verbinden sollten. Im GRK Contradiction Studies arbeiten wir an Beschreibungsmöglichkeiten für die Vielfältigkeit und Komplexität, die Gefährdung und Schönheit der Welt, die über Konzepte der Widerspruchsfreiheit hinausgehen.“

Michi Knecht
Motor

„Widerspruch ist ein wichtiger Motor wissenschaftlicher Praxis und Erkenntnis. Ihn besser zu verstehen kann helfen, unsere Realitätsfähigkeit zu steigern.“

Norman Sieroka
Afterlife of colonialism

“Contradiction comes in many different forms. None is so debilitating than when the coloniser transitions, textually not politically, to decoloniality without taking the responsibility for the afterlife of colonialism, which they continue to benefit from. Self-examination and self-interrogation of the relations of coloniality, a necessity, seem nearly impossible for the coloniser who continues to act as beneficiary, masked in the new-found language of White fragility, devoid of an ethical responsibility of the very system of White domination they claim to be against.” (Black Consciousness and the Politics of the Flesh)

Rozena Maart
anhaltendes Widersprechen

„Die Geschichte der abendländischen Philosophie lässt sich verstehen als ein anhaltendes Widersprechen und als eine anhaltende Auseinandersetzung mit Widersprüchen.“

Norman Sieroka