Book cover "Queer im Pfarrhaus. Gender und Diversität in der Evangelischen Kirche". Published by Katrin Burja and Traugott Roser.

Seit jeher sind Gottesdienste Orte christlicher Gemeinschaftserfahrungen und schaffen durch kollektive Formen liturgischer Praxis ein Gefühl spiritueller Verbundenheit. Hierbei stellt sich jedoch kritisch die Frage, inwiefern dieser Anspruch christlicher Gemeinschaft gelebte Praxis oder uneinlösbares Ideal ist. Besonders für queere Menschen stellen Gottesdienste (heute zum Glück weniger als früher) auf Grund ihrer cis- sowie heteronormativen liturgischen Gestaltung nur bedingt Orte dar, an denen sie sich angenommen fühlen und diskriminierungsfreie Gemeinschaft erleben können. Nicht zuletzt deswegen finden immer wieder Gottesdienste statt, welche sich explizit an Menschen jenseits hetero- sowie cisnormativer Lebensrealitäten richten. Ziel dieses Beitrages ist, aus einer religionssoziologischen Perspektive zu skizzieren, wie sich das Format des Queer-Gottesdienstes seit seinen Anfängen in den 1980er Jahren entwickelt hat und wie damit einhergehende Veränderungen erklärt werden können. Die zentrale These des Aufsatzes ist, dass Queer-Gottesdienste in den letzten Jahren eine liturgische Diversität entwickelt haben, welche auf einen Wandel der sie veranstaltenden Akteursgruppen sowie den kirchlichen Umgang mit queeren Identitäten zurückzuführen ist. Ein zentraler Aspekt ist hier, dass sich vor allem die Kirchensozialisierung der Beteiligten und die damit einhergehenden generationsbedingten Erfahrungsunterschiede sowie die institutionalisierte Einbindung queerer Gottesdienste auf ihre Gestaltung und den ihnen zugeschriebenen Zweck auswirken.


In Burja, Katrin und Traugott Roser (eds.): Queer im Pfarrhaus. Gender und Diversität in der Evangelischen Kirche, 81-98. Bielefeld: transcript Verlag.

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ISBN: 978-3-8376-7276-3

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Open Access: https://www.transcript-verlag.de/media/pdf/7d/a0/62/oa9783839472767.pdf

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paradox

“The basis of law is not an idea as a systematic unified principle but a paradox.”

Andreas Fischer-Lescano
earthing

“Geography as a discipline stands for a certain worlding, if not earthing, of contradiction, in both theoretical and pracitcal respect.”

Julia Lossau
every day

“Living in contradictions is what we experience every day. Why do we know so little about it?”

Gisela Febel
diversity and plurality

“Join us to create more diversity and plurality in knowledge production.”

Gisela Febel
space

“According to Niklas Luhmann, space is a ‘special facility to negate contradictions’”.

Julia Lossau